Lapislazuli: Der Stein der Adeligen
Wenn du ein Stück mit Lapislazuli erwirbst, bekommst du nicht nur einen einzigen Schmuckstein, sondern gleich mehrere. Der Lapislazuli Edelstein ist nämlich ein Mineralmix. Ob Pharaos, Kleopatra oder Künstler – in der Geschichte der Menschheit spielt dieser wunderschöne Stein eine große Rolle. Hier erfährst du, warum!
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Lapislazuli Edelstein: Namensherkunft und Fundorte
Der Name Lapislazuli setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort Lapis für Stein und Lazuli, welches sich vom arabischen Genitiv lazulum für "blau" ableitet. Letzteres geht wiederum auf das persische lazhward für "Himmelblau" zurück. Lapislazuli ist auch unter dem Handelsname Lasurstein bekannt. Bekannte Synonyme sind: Blaustein, Ultramarin oder Pierre d'azur.
Die größte und ergiebigste Lapis-Lazuli-Mine weltweit liegt in Afghanistan. Sie befindet sich bei Sar-e-Sang in der Provinz Badachschan ca. 360 km nördlich von Kabul. Der Ort Sar-e-Sang war schon in der Antike für seine Lagerstätte an qualitativ hochwertigem Lapislazuli berühmt.
Die begehrten Schmucksteine werden dort seit über 6.000 Jahren abgebaut. Eine weitere Lapislazuli-Fundstelle mit hoher Schmuckstein-Qualität befindet sich in den chilenischen Anden, in der Nähe der Stadt Ovalle. Weitere bekannte Fundstätten befinden sich in Bolivien, am Cerro Sapo, in Malo-Bystrinskoye im sibirischen Oblast Irkutsk und im Chaung-Gyi Tal in Myanmar (Birma). Außerdem existieren Fundorte im Iran, Burma, Tadschikistan, Pakistan, Indien sowie in Kalifornien und in Arkansas (USA). Sie haben jedoch keine kommerzielle Bedeutung.
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Aussehen und Beschaffenheit
Lapislazuli ist von tiefblauer Farbe, manchmal mit leichtem Violettstich – das hängt vom jeweiligen Mineralgehalt des Gesteins abhängt. Der Lapislazuli Edelstein selbst ist kein Mineral, sondern genau genommen ein Mineralgemisch. Es besteht hauptsächlich aus den Mineralien Lasurit, Pyrit und Kalzit. Fein verteilter Pyrit im Gemisch, erkennbar an der goldenen Farbe, erhöht den Wert und gilt zudem als Echtheitsnachweis. Erkennst du keine goldenen Sprenkel, handelt es sich also nicht um einen echten Lapislazuli.
Zu stark hervortretender Kalzit, eine weißliche Substanz im Stein, mindert den Wert. So ist z. B. der chilenische Lapislazuli wegen seines sehr hohen Kalzitgehalts zumeist blau und weiß gesprenkelt. In kleineren, aber unbedeutenden Mengen können in dem Mineralgemisch auch weitere Mineralien wie Sodalith, Diopsid, Enstatit, Augit, Hauyin, Glimmer, Hornblende vorkommen.
Lasurit ist mit einem Anteil von 25 bis zu 40 % jedenfalls das Hauptmineral im Mineralstein. Diesem verdankt der Schmuckstein auch seine blaue Farbe. Je dunkler die blaue Farbe, desto wertvoller ist der Lapislazuli Edelstein. Die wertvollsten Schmucksteine sind von intensiver, ultramarinblauer Farbe.
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Geschichte des Lapislazuli
Für manche zählt der Lapislazuli nicht zu den Edelsteinen, da er weniger hart ist, als andere Edelsteine, die eine Mohshärte von über 7 aufweisen. Der Lapislazuli Edelstein liegt bei etwa 5,5 und ist damit weicher. Trotzdem ist er vermutlich der älteste vom Menschen verwendete Schmuckstein. Seine Geschichte reicht weit zurück.
Für die Anfertigung von Schmuckstücken wird Lapislazuli schon seit prähistorischen Zeiten, vermutlich bereits 4.000 Jahre v. Chr. genutzt. Die älteste schriftliche Referenz findet sich im altbabylonischen Gilgamesch-Epos. Im alten Ägypten wurde der Stein für die Anfertigung von Amuletten und Skarabäen genutzt. Der Skarabäus stand für Unsterblichkeit, weshalb sich insbesondere die Pharaonen mit ihm schmückten. Die ägyptische Königin Kleopatra soll angeblich Lidschatten aus Lapislazuli verwendet haben. Die Totenmaske des Tutanchamun ist unter anderem mit Schmucksteinen aus Lapislazuli besetzt. In seiner Grabkammer wurde auch ein Lapislazuli-Skarabäus gefunden. In Mesopotamien war Lapislazuli ebenfalls ein beliebter Schmuckstein. Zahlreiche Funde in mesopotamischen Königsgräbern belegen das.
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Von den Sumerern, Akkadiern und Assyrern wurde Lapislazuli zur Herstellung von Rollsiegeln und Schmuck verwendet. Schmuckketten aus Lapislazuli sind ebenfalls aus der griechischen und der römischen Kultur überliefert. Alexander der Große brachte den Stein nach Europa, wo er schnell zum begehrten Schmuck- und Heilstein avancierte. Aber auch als Rohstoff für die im Mittelalter äußerst geschätzte Pigmentfarbe azzurium ultramarinum verwendet wurde.
Ebenfalls gewann er zunehmende Bedeutung in der Esoterik. Ihm wurden eine Vielzahl von Kräften zugeschrieben, unter anderem soll er Melancholie vertreiben. Dazu liest du weiter unten mehr.
Im Laufe seiner Geschichte hat sich Lapislazuli auch einen Namen als ultramarinblaues Farbpigment in der Malerei gemacht. So verwendete z. B. der berühmte italienische Maler Michelangelo Lapislazuli, um die Sixtinische Kapelle in Vermeer zu malen. Aufgrund der großen Lichtbeständigkeit finden Farben und Pigmente aus Lapislazuli auch heute noch Verwendung. Im Handel sind z. B. solche Farben unter dem Namen Fra Angelico Blau für Restaurierungszwecke erhältlich.
Die Herstellung von blauen Farbpigmenten aus Lapislazuli hat seit dem 19. Jahrhundert aber an Bedeutung verloren. Im Jahr 1834 wurde die erste Ultramarinfabrik in Deutschland gegründet und künstliches Ultramarinpigment hergestellt, was den natürlichen Pigmenten aus Lapislazuli schnell den Rang ablief.
Der größte Lapislazuli Edelstein, der jemals gefunden und abgebaut wurde, war ein Monolith mit einem Rohgewicht von 18,3 Tonnen. Aus ihm fertigte der österreichische Bildhauer Hans Muhr den berühmten Wasserwellen-Lebens-Brunnen in Wien. Zwei der insgesamt 112 einzeln bis zu 114 Tonnen wiegenden Säulen in der St. Isaaks-Kathedrale in St. Petersburg sind aus Lapislazuli gebaut.
Lapislazuli Edelstein: Einsatz im Schmuckbereich
Der Lapislazuli Edelstein wird wegen seiner schönen blauen Farbe gerne für Halsketten oder Ringe verwendet. Der Wert der Schmucksteine aus Lapislazuli ist primär abhängig von der Intensität ihrer Farbe. Am begehrtesten ist er in einer dunkelblauen bis violettblauen Farbe. Wertsteigernd ist vor allem eine ausgeglichene Farbverteilung. Hochqualitative Lapislazuli haben oft auch goldfarbene Einschlüsse von Pyrit.
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Spirituelle Bedeutung
Auch in der Spiritualität spielt der Lapislazuli eine wichtige Rolle. Ihm werden seelische und spirituelle Wirkungen nachgesagt. Dem blauen Stein wird zugeschrieben, dass er den Willen und die Überzeugungskraft verstärkt und vor schlechten Einflüssen schützt. Menschen, die ihn tragen, soll er zu einem stärkeren Selbstbewusstsein verhelfen. Damit er seine Wirkung voll entfalten kann, sollte der Lapislazuli möglichst auf der Haut getragen werden. Lapislazuli gilt auch als Stein der Wahrheit. Er fördert die Aufrichtigkeit und stärkt die Glaubwürdigkeit.
Lapislazuli Edelstein: Verwendung als Chakrastein
Die Chakralehre kommt aus Indien und ist eine spirituelle Art, Energien zu beschreiben. Chakras sind die Zentren Lebensenergie im menschlichen Körper. Sie befinden sich im Rückenmark und in den Nervengeflechten. Es gibt sieben Hauptchakren, die miteinander verbunden sind. Der Zustand der Chakras soll auf bestimmte, dem jeweiligen Chakra zugehörigen Organe sowie auf Emotionen und Psyche des Menschen wirken. Die Chakraenergien müssen ungehindert fließen. Störungen und Blockaden können sich sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene negativ auswirken.
Hilfe versprechen die sogenannten Chakrasteine. Sie sollen in der Lage sein, Störungen und Blockaden der Chakras zu lösen. Die Chakraenergie kann wieder ungehindert fließen. Chakrasteine gibt es aus verschiedenen Mineralien in den unterschiedlichen Formen und Farben. Auch der Lapislazuli findet als Chakrastein z. B. in der alternativen Heilkunde Anwendung. Die Heilwirkung soll durch Auflegen oder Tragen in Form von Schmuck (Ketten, Armbänder) entstehen.
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Der Lapislazuli Edelstein aktiviert das Stirnchakra, welches für Intuition, Erkenntnis, Wahrnehmung, Denkweise, Willenskraft steht. Der Stein hat auch einen starken Bezug zum Halschakra. Er soll einen günstigen Einfluss auf die Funktion der Schilddrüse haben.
Spirituelle Menschen glauben daran, dass der Lapislazuli einmal monatlich aufgeladen werden sollte. So gewinnt der Naturstein seine Heilkräfte zurück, die sich mit der Zeit mindern. Es genügt, ihn für längere Zeit dem Sonnenlicht auszusetzen.
Lapislazuli Edelstein: Astrologie
Einen engen Bezug zur Heilkunde durch Steine hat auch die Astrologie. So werden charakteristische Wirkungen des Lapislazuli mit bestimmten Eigenschaften astrologischer Tierkreiszeichen in Verbindung gebracht. Der Lapislazuli Edelstein ist dem Planeten Jupiter zugeordnet. Er gilt als Glücksstein für das Sternzeichen Schütze und soll die Integrität und Authentizität stärken. Dem Sternzeichen Jungfrau verhilft er zu einer besseren Selbsteinschätzung. Den Waagegeborenen wiederum dient er als Ausgleichsstein.